Die Ehemaligen Kodak-Filmwerkstätten an der Müggelspree wurden zu Wohnungsbau unter denkmalpflegerischen Vorgaben umgebaut. Namensgebend für das Entwicklungsgebiet ist diese ehemalige „Glanzfilmfabrik“. Das Thema wurde zur Entwicklung der Leitidee für die Freiraumgestaltung herangezogen.
Raumgliederung
Die Freiflächen des Geländes der Glanzfilmfabrik gliedern sich neben den Verkehrsflächen, Straßen, Wege und Stellflächen, in eine öffentliche Spielplatzfläche, die Uferfläche mit Uferweg und Pflanzfläche, Straßenbegleitgrün sowie den Gebäuden zugeordnete Grünflächen mit Bepflanzungen und ausgewiesenen Spielbereichen.
Alle gebäudebezogenen Grundstücksflächen sind gärtnerisch angelegt, um die Gesamtanlage in einem vielfältigen Wechsel von Blüte, Farbe und Form im Jahresverlauf zu präsentieren.
Denkmalensemble
Das Gesamtprojekt Glanzfilmfabrik aus Wohnungsbau und Freianlagengestaltungen wurde als ein Denkmalgesamtensemble entwickelt. Neben der Wiederherstellung der ursprünglichen Ordnung der Flächen, wurden konkret vorhandene Pflasterbeläge aus Granit, Rasenplateaus und Skulpturen integriert.
Wohnen am Wasser
Das Ensemble Glanzfilmfabrik ist unmittelbar auf den Uferbereich der Müggelspree ausgerichtet. Beim Spazieren am neuen Uferweg oder der Gestaltung der Freizeit auf dem Uferplatz können die Vorzüge des Wohnens am Wasser genossen werden.
Pflanzstrukturen
Der Verlust von Baumsubstanz durch Abriss und Erschließung wurde durch Neupflanzungen in großem Umfang kompensiert. Das gesamte Gelände der Glanzfilmfabrik wird durch einen lockeren Baumbestand geprägt. Vereinzelte Exemplare von Säuleneichen nehmen Bezug zur traditionenellen Abpflanzung alter Gewerbe- und Industriegebiete.
Für die Stellplätze sind Platanen mit Kronenformschnitt (Dachform) als Gliederung und Durchgrünung vorgesehen. Auch ein kleinerer Platzbereich mit Spielfläche und Bouleplatz, wird durch ein Platanendach gerahmt.
Das Ufer präsentiert sich mit einzelnen, rahmenden Großbäumen an den Außenseiten. Zwischen der Uferkante und dem Uferweg wurde eine differenzierte Strauchpflanzung angelegt. Das Wasser als gestaltendes Element wird erkennbar und erlebbar.
Die Haupterschließungsachse ist durch Kopfweiden im Wechsel mit natürlichen Retentionsflächen mit einer Staudenpflanzung gegliedert. Die Kopfweiden stellen einen besonderen gestalterischen Blickpunkt dar. Sie nehmen sich zurück gegenüber der dominierenden denkmalsgeschützten Bebauung und prägen dennoch durch ihre eigenwillige Form den zentralen Erschließungsraum.
Spielbereiche
Der in das Wohngebiet integrierte öffentliche Spielplatz wurde aus dem Thema „Film“ heraus entwickelt. Auf Spielgeräte „von der Stange“ wurde aufgrund der definierten hohen Wohnqualität verzichtet. In Zusammenarbeit mit dem Spielplatzbauer SIK Holz wurden unterschiedliche Spielgeräte für das Areal entworfen.
Ausstattungen
Ein weiterer Ausstattungsgegenstand, der das Thema „Film“ aufgreift, sind die Beleuchtungselemente. Gemeinsam mit dem Beleuchtungshersteller Se’lux wurde eine Leuchte speziell für das Gelände der Glanzfilmfabrik entworfen. Die Leuchte erinnert in ihrer Gestalt an eine Filmrolle und durchzieht als Straßenbeleuchtung das gesamte Areal.
Ort:
Treptow-Köpenick (Berlin)
Auftraggeber:
Hilpert Film GmbH & Co.KG
Zeitraum:
2009 – 2015
Leistungsphase nach HOAI:
1-9
Baukosten:
750.000 tsd. €