Der Rosengarten stellt im Rahmen der Durchführung der BUGA 2021 einen zentralen Ausstellungsbeitrag innerhalb des ega-Geländes dar.
Der abgestimmte Entwurf für die Umgestaltung des Rosengartens ist durch eine klare Differenzierung der Ausstellungsflächen geprägt. Die gegenwärtig kleinteilig gestalteten und scheinbar ungeordneten, nebeneinander liegenden Flächen werden in der Gestaltung stark reduziert und konzeptionell neu geordnet. Die pflanzliche Ausstattung orientiert sich an spezifisch entwickelten Themen zur Präsentation aktueller Rosenpflanzungen im Kontext mit Staudenpflanzungen, um die jahreszeitliche Attraktivität der Pflanzungen weit zu spannen.
Dem Besucher ermöglicht sich so die thematische und räumliche Orientierung im Gelände abzulesen. Darüber hinaus führt die grundhafte Überarbeitung zu einer deutlichen Reduzierung der zukünftigen Pflegeintensivität der Flächen.
Für die Gesamtanlage des Rosengartens gilt die Reduzierung der Einbauten sowie die Entnahme von Großgehölzen zur Schaffung klar besonnter Bereiche. Die Läuterung der Gehölzkulissen ermöglicht dann wieder Ausblicke aus der ega in Richtung Steigerwald. Die ursprünglich klar hervorgehobene Sichtbeziehung in die Tiefe des Raumes entsteht neu und wird wieder erlebbar.
Gartenkabinette erfreuen sich nach grundsätzlicher Entmöblisierung neuer Nutzung durch Besuchergruppen, die die in sich geschlossen gehaltenen Gartenquartiere auch für Privatveranstaltungen nutzen können. Derartige Nutzungen sind fest verankert im Bewirtschaftungskonzept des Parks.
Die gesamte Grundstruktur des Rosengartens bleibt erhalten. Die Hauptachse erhält eine Befestigung mit einem anthrazitfarbenen Pflaster in Formaten, wie diese noch auf dem Gelände vorgefunden werden, um den Materialmix auf dem Gesamtgelände zu verringern. In diesem Fall orientiert sich die Pflasterung an den Zwischenwegen im großen Blumenbeet. Die Hauptachse bleibt erleuchtet von den Nachbauten der historisch belegten Mastleuchten. Die Pollerleuchten entfallen ersatzlos. Treppenstufen und Mauerscheiben aus rotbraunem Beton mit entsprechender Patina verbleiben bzw. werden neu organisiert bzw. umgebaut. Die breiten Wegeeinfassungen aus 16 x 16 Betonwürfel entfallen und werden durch Stahlbandeinfassungen ersetzt.
Die Wasserspiele werden weitgehend rückgebaut, lediglich ein kleiner Teil bleibt als Reminiszenz erhalten.
Durch die grundhafte Erneuerung der Wege und Pflanzflächen wird der überwiegende Teil des Rosengartens barrierefrei nutzbar sein.
Die Neubepflanzung des Rosengartens unter dem Leitthema „Rose“ wird durch das Büro Petra Pelz erbracht. Die Neubepflanzung bringt eine Neuinterpretation des Themas „Rose“ in Verbindung mit Stauden in unterschiedlichen Variationen hervor. Dies wird sowohl dem Schauanspruch einer Bundesgartschau wie auch dem egapark selbst gerecht.
Die zentralen Gestaltungsmerkmale im Rosengarten sind die Verwendung von modernen Rosensorten sowie Rosenzüchtungen aus der DDR. Hügel und Böschungen sollen mit Bodendecker-Rosen bepflanzt werden. Im Südlichen Bereich wurden Duftrosen und bienenfreundlichen Rosen gepflanzt. In einem Abschnitt wurde ein mediterranes Rosenbeet hergestellt.
Auf besonderen Wunsch der ega werden die bisher gepflanzten Hochzeitsrosen ausgepflanzt und gesichert. SWUP schlägt vor, ein Gartenkabinett zu einem Hochzeitskabinett umzubauen, um hier neuen Platz für die Hochzeitsrosen zu erhalten. Ferner wird weiterer Platz für zukünftige Rosen bereitstellen werden.
An der westlichen Geländegrenze wird ein Großteil der Ersatzpflanzungen nach den erforderlichen Fällungen realisiert. Als Unterpflanzung ist eine vielfältige Rahmenstrauchpflanzung vorgesehen, die als zusätzliche Bieneweide fungieren soll.
Ergänzt wird die bestehende Gehölzkulisse durch prägenden Einzelpflanzungen botanischer Besonderheiten zur Erhöhung des Artenspektrums.
Ort:
Erfurt (Thüringen)
Auftraggeber:
BUGA 2021 gGmbH
Zeitraum:
2019 – 2021
Leistungsphase nach HOAI:
2 – 9
Baukosten:
740.000 € brutto
Bearbeitungsgröße:
ca. 17.000 m²