Städtebauliche Freiraumgestaltung Kultur- und Bildungsschwerpunkt
Berliner Straße in Schwedt/Oder

Kunst und Kulturmeile Berliner Straße

Das Umfeld der kulturellen Einrichtungen der Musik- und Kunstschule sowie der Bildungseinrichtung Haus der Bildung wurde in einer Gesamtbetrachtung neu geordnet und gestaltet. Die beiden Teilprojekte gehören zu den vielfältigen kulturellen Nutzungen entlang der Berliner Straße, die mit den Uckermärkischen Bühnen im Süden beginnen und mit der Musik- und Kunstschule und der angrenzenden Wohnbebauung im Norden schließen. Für das Gesamtensemble wurde der Begriff „Kunst- und Kulturmeile Berliner Straße“ geprägt. Die Berliner Straße wurde zu einem attraktiven öffentlichen Straßenraum entwickelt. Zusammen mit der Neuordnung der an die Straße angrenzende Bereiche wurde ein Gesamtensemble aus dem verbindenden Straßenraum, öffentlich nutzbaren Freiräumen sowie intimen Innenhof und Gartenräumen gebildet.

Ausgangssituation

Der Musik- und Kunstschule fehlte eine geeignete Eingangssituation und Neuordnung der Zugangsmöglichkeiten. Der Hof der Musik- und Kunstschule war stark versiegelt. Der gärtnerische Bereich war durch eine dichte und monotone Strauchpflanzung geprägt, die wenige Akzente oder Strukturen aufwies. Dem Hof fehlt es an einer Gliederung in verschieden nutzbare Gartenräume und einer strukturierenden und prägenden Gehölzstruktur.

Das Umfeld des Hauses der Bildung stellte sich trostlos und verlassen dar. Eine fehlende Raumgliederung und das mangelnde Angebot an Funktionen haben kaum eine Nutzung durch Anwohner und Gäste sowie Mitarbeiter der Einrichtungen zugelassen.

Umgestaltung und Neuordung

Musik- und Kunstschule – zwischen Gräsern und Noten

Im Bereich der Musik- und Kunstschule wurde der Vorgarten neu geordnet und mit einer Informationstafel und Skulpturen ausgestattet.

Der Hof der Musik- und Kunstschule konnte als intimer Gartenraum umgestaltet werden. Mit den Gestaltelementen innerhalb der Fläche wird ein Thema formuliert, das Bezug zu dem Bildungs- und Kulturangebot der Schule hat. Die befestigten Flächen sind durch stilisierte Notenlinien im Bodenbelag geprägt, die sich im zentralen Bereich des Hofes zu einer Aktionsfläche mit Standort für eine mobile Bühne und Auditorium verdichten. Das Thema Kunst und Musik wird weitergehend in den Ausstattungselementen transportiert. Ovale Elemente erinnern, aufgestellt auf den Linen im Bodenbelag, an Noten, die als Sitzelemente, Skulpturpodeste oder Pflanzkübel in Erscheinung treten. Durch die Formgestaltung entsteht eine Verzahnung von befestigten Flächen und Rasenflächen als Wechselspiel zwischen den verschiedenen Nutzungen (Skulpturengarten im Grünen und Ausstellungsfläche als Platz). Geschwungene Staudenbänder mit filigranen Pflanzbildern bilden einen Kontrast zu den strengen Formen im Bodenbelag. Der gärtnerisch geprägte Bereich des Hofes bietet Aufenthaltsflächen zwischen den Pflanzungen, in Pavillons als Rückzugsmöglichkeit sowie kleine Spielbereiche.

Neuordung des Straßenraums

Der Straßenraum zwischen der Musik und Kunstschule und dem Haus der Bildung wurde gänzlich neu geordnet. Die Straßenbreite wurde reduziert und neue Fußgängerverbindungen geschaffen. Auch die Parkplatzflächen integrieren sich heute durch dezentralisierung harmonisch in den Straßenraum.

Grüner Campus am Haus der Bildung

Aus dem großräumigen undefinierte Raum im Umfeld des Haus der Bildung konnte eine attraktive Parkanlage aus linearen Grünstrukturen, filigranen Gräser- und Staudenwolken und einer lockeren, differenzierten Baumkulisse geschaffen werden. Der Haupteingang des Gebäudes hat eine platzartige, prägende Eingangsituation mit besonderen Ausstattungen in Form von Schriftzeichen-Sitzelementen erhalten.

Ort:
Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern)

Zeitraum:
2010 – 2012

Leistungsphasen nach HOAI:
1 – 6

Baukosten:
1,0 Mio. € (Förderung: Programm zur nachhaltigen Stadtentwicklung)