Der Fischereihafen in Freest steht exemplarisch für den Wandel, der viele kleinere Häfen im Ostseeraum aktuell betrifft: Mit dem Rückgang der traditionellen Fischerei und der Küstenschifffahrt droht vielerorts die maritime Identität zu verschwinden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, beteiligt sich die Gemeinde Kröslin mit ihrem Ortsteil Freest am EU-geförderten Projekt MariEx (Interreg South Baltic Programm). Ziel ist es, kleinere Häfen nachhaltig zu stärken und in sogenannte Maritime Erlebnispunkte (MEPs) umzuwandeln – authentische Orte, an denen Gäste maritime Kultur hautnah erleben können.
Als ausgewählter Pilothafen am Übergang vom Fischerei- zum Freizeithafen nimmt Freest dabei eine besondere Rolle ein. Unter fachlicher Begleitung von SWUP wird in diesem Frühjahr ein Konzept entwickelt, das konkrete Maßnahmen zur langfristigen Entwicklung des Hafens vorsieht und gleichzeitig das einzigartige Ortsprofil bewahrt und stärkt. Dabei stehen die Einbindung der lokalen Bevölkerung, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen touristischer Nutzung und Alltagsbedürfnissen sowie der Erhalt des maritimen Erbes im Mittelpunkt. Insbesondere die traditionellen gelben Fischerhütten und Fischerboote, die seit Generationen das Ortsbild prägen, sind wichtige Elemente die im künftigen Konzept berücksichtigt werden müssen.
Zum offiziellen Projektauftakt war unser SWUP-Team vor Ort und tauschte sich mit dem Bürgermeister, dem stellvertretenden Bürgermeister, dem Hafenmeister sowie Vertretern des Tourismusverbandes und der örtlichen Fischereigenossenschaft aus. Bei einem gemeinsamen Rundgang durch den größten Fischereihafen Mecklenburg-Vorpommerns gewannen wir wertvolle Einblicke in aktuelle Herausforderungen und spannende Entwicklungsmöglichkeiten.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den BürgerInnen in Freest und darauf, gemeinsam einen lebendigen, nachhaltigen und zukunftsorientierten maritimen Erlebnisort zu schaffen.