Zukunftssicherer Küstenschutz für Nord- und Ostsee

Die Herausforderungen des Küstenschutzes sind in Zeiten des Klimawandels drängender denn je. Steigende Meeresspiegel und zunehmend häufige Extremwetterereignisse setzen die norddeutschen Küsten unter enormen Druck. Diesem Zukunftsthema stellen wir uns mit innovativen Konzepten und durchdachten Planungen. Zwei beispielhafte Projekte, die unsere Expertise im Küstenschutz verdeutlichen, sind die Machbarkeitsstudie für Bensersiel sowie die Planung eines zukunftsfähigen Küstenschutzes in Heiligenhafen. Letzteres wurde kürzlich auch vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) aufgegriffen und in einem TV-Beitrag thematisiert.

Bensersiel: Machbarkeitsstudie zum künftigen Deichverlauf

Die Samtgemeinde Esens steht vor der Aufgabe, ihre Küstenschutzanlagen an steigende Wasserstände und zunehmende Stürme anzupassen. Gemeinsam mit unseren Partnern Project M aus München und der Planersocietät aus Dortmund haben wir eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, die zwei Optionen untersucht: die Errichtung eines neuen Hauptdeiches mit Sperrwerk oder die Erhöhung der bestehenden Deichanlage.

Um eine fundierte Entscheidung treffen zu können, wurde eine umfassende Analyse durchgeführt. Neben geotechnischen und hydrologischen Aspekten wurden wirtschaftliche, touristische und naturschutzrechtliche Fragestellungen betrachtet. Ein besonderer Fokus lag auf den Auswirkungen der Küstenschutzmaßnahmen auf die ortsansässigen Unternehmen und Institutionen. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, darunter die Deich- und Sielacht sowie die Nationalparkverwaltung, wurden verschiedene Szenarien entwickelt und diskutiert.

Die Ergebnisse der Studie wurden in Bürgerforen und im Samtgemeinderat vorgestellt, um eine breite Akzeptanz und Beteiligung der Bevölkerung zu gewährleisten. Der politische Beschluss zur weiteren Umsetzung soll in den kommenden Wochen erfolgen.

Heiligenhafen: Ein neuer Ansatz für nachhaltigen Küstenschutz

Der Küstenabschnitt am Steinwarder in Heiligenhafen ist besonders stark von Erosion betroffen. Jahr für Jahr wird der Sandstrand durch Sturmfluten abgetragen, wodurch hohe Kosten für die regelmäßige Sandaufspülung entstehen. Trotz dieser Maßnahmen bleibt der langfristige Schutz des Strandes eine Herausforderung.

In enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren haben wir eine innovative Lösung entwickelt: den Bau eines Dünenerlebnisstegs. Diese hybride Struktur kombiniert Küstenschutz mit einer nachhaltigen touristischen Nutzung. Der geplante Steg verläuft entlang der Düne und dient als Wellenbrecher, während er gleichzeitig als Freizeit- und Erlebnisraum fungiert und den wertvollen geschützten Naturraum Düne vor Erosion bewahrt.

Der Steg wird auf stabilen Pfählen errichtet und in verschiedene Ebenen unterteilt. Neben Sitz- und Loungebereichen sind Aktivzonen wie ein Wasserspielbereich, Slacklines und mobile Gastronomieeinheiten geplant. Diese multifunktionale Infrastruktur bietet sowohl Schutz als auch neue Möglichkeiten für Tourismus und Naherholung.

Die Bedeutung nachhaltiger Küstenschutzkonzepte

Die aktuellen Berichte des NDR unterstreichen, wie dringlich Investitionen in den Küstenschutz sind. Der steigende Meeresspiegel wird in den kommenden Jahrzehnten massive Anstrengungen erfordern, um Deiche zu erhöhen und neue Schutzbauwerke zu errichten. Unsere Projekte zeigen, dass Küstenschutz nicht nur reaktive Maßnahmen umfassen muss, sondern auch vorausschauend geplant werden kann. Dabei geht es nicht nur um technischen Hochwasserschutz, sondern auch um eine nachhaltige Integration in das lokale Umfeld.

SWUP steht für eine ganzheitliche Herangehensweise, die wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte vereint. Mit unseren Planungen tragen wir dazu bei, die norddeutschen Küsten langfristig zu sichern und gleichzeitig neue Nutzungsperspektiven zu schaffen.

Wir freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam mit unseren Partnern und Auftraggebern weiterzugehen und den Küstenschutz aktiv mitzugestalten.

Weitere Informationen:

https://www.facebook.com/story.php/?story_fbid=1137335715059675&id=100063497713229&_rdr

https://www.nwzonline.de/suche/martin%20steinbrenner/all/all/

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